Einmal pro Woche - immer am Mittwochmorgen - bekam ich Besuch von der Physiotherapeutin Frau Marbler. Diese förderte mich und versuchte, mich Schritt für Schritt voranzutreiben. Dies gelang ihr - ich glaube behaupten zu können - optimal. Fortschritte waren klar sichtbar, diese erfolgten jedoch immer noch sehr sehr gemütlich. Frei sitzen, das schaffte ich schon bald einmal. Aufstehen oder frei herumlaufen, das war ein Ding der Unmöglichkeit.
Bald schon kam der Zeitpunkt, wo ich die ersten Wörter hätte sprechen sollen. Da diese bei mir nicht über die Lippen kamen, wurde ein Termin bei einer Logopädin vereinbart. Die Diagnose - ich würde mich noch nicht auf dem Niveau befinden, wo ich auf eine logopädische Betreuung ansprechen würde. Es wurde dann aber in die Wege geleitet, dass ich mit einer Heilpädagogin in Kontakt geriet. Dies dürfte so ungefähr Mitte 2014 gewesen sein. Frau Benz begann, mich im sozialen Bereich zu fördern (spielerisch Handlungsabläufe zu erlernen etc.). Auch die Zusammenarbeit mit ihr zeigte bald erfreuliche Resultate. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich auf dem Niveau eines ca. 1,5 bis 2 Jahre alten Kindes - ich war als etwa 1,5 bis 2 Jahre im Rückstand.
Mittlerweile war ich schon mobil geworden - mit krabbeln auf allen Vieren düste ich durch die Wohnung wie ein kleiner Käfer. Dies leider nicht immer unfallfrei, aber ich rede nicht gern über die mehrfachen Besuche im Kinderspital in Zürich. Mit Hilfe kann ich auch schon sehr gut durch die Wohnung gehen. Allein getraue ich mich aber noch nicht, ich möchte zumindest dabei gestützt werden.
Frau Marbler, die Physiotherapeutin, besprach mit meinen Eltern, ob evtl. eine Beinorthese (Schiene) von Nöten sein würde. Dies aus der Überlegung, dass sich meine Wadenmuskulatur aufgrund meiner eingeschränkten Mobilität verkürzen könnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits Schuheinlagen, diese erfüllten jedoch nicht mehr ihren Zweck. Der Kinderarzt schrieb die Verordnung, das Orthoteam in Zürich führte die Gipsabdrücke durch. Die Verordnung war mir ja noch egal, an den Gipsabdrücke jedoch hatte ich ganz und gar keine Freude. Keinem im Haus war wohl entgangen, dass ich anwesend war (Jammerklänge bis hin zu Gekreische war alles vorhanden).
Frau Schalcher gab meinen Eltern den Tip, dass in Bad Tölz ein Osteopath praktiziere, welcher auf seinem Gebiet eine Koryphäe sein würde. Weil man nichts unversucht lassen wollte, wurde dort kurzum ein Termin vereinbart. Bayern ist zwar schön, liegt jedoch nicht grad um die Ecke. Dennoch konnte ich mich bereits drei Mal dort behandeln lassen.